Der Sternhimmel im Januar 2024
Am 03.01. um 02 Uhr befindet sich die Erde mit einer Entfernung von 147,101 Millionen Kilometer im Perihel (Sonnennähe) auf Ihrer Bahn um die Sonne. Nun könnte sich die Frage stellen, warum es in unseren Breiten zu der Jahreszeit dennoch empfindlich kalt werden kann.
Die Entfernungsänderung zwischen der Erde und der Sonne hat tatsächlich einen geringen Einfluss auf die Temperaturen auf der Erde. Der dominierende Hauptgrund für die unterschiedlichen Temperaturen zwischen Sommer und Winter liegt in der Neigung der Erdachse. Diese ist um etwa 23,5 Grad gegenüber ihrer Umlaufbahn um die Sonne geneigt. Während des Sommers auf einer Hemisphäre (zum Beispiel der Nordhalbkugel) ist dieser Bereich stärker zur Sonne geneigt, was zu längeren Sonnenstunden, zu steilerer Sonneneinstrahlung und zu höheren Temperaturen führt.
Im Winter hingegen ist die gleiche Hemisphäre von der Sonne weg geneigt, was zu kürzeren Sonnenstunden, weniger steiler Sonneneinstrahlung und somit zu niedrigeren Temperaturen führt. Die Jahreszeiten auf der südlichen Hemisphäre sind gegenläufig, da sie zu gleichen Zeiten unterschiedlich zur Sonne geneigt sind.
SONNE UND MOND
Die Sonne gewinnt zur Mittagszeit weiter an Höhe. Dementsprechend verlängert sich die Tageslänge in Zweibrücken von 8 Stunden 23 Minuten am ersten des Monats auf 9 Stunden 27 Minuten am letzten des Monats.
Am frühen Abend des 14.01. befinden sich der zunehmende Mond und Saturn über dem Westhorizont. Mond und Jupiter gesellen sich in den Abendstunden des 18.01. optisch zueinander. Gegen 20 Uhr beträgt der Winkelabstand ungefähr 2 Grad.
Einige Tage vor und nach dem 25.01. trübt der Vollmond den Blick auf lichtschwächere Objekte.
PLANETEN
Merkur bietet am 12.01. eine geringe Chance auf eine Morgensichtbarkeit. An diesem Tag überschreitet er um 6:44 Uhr im Südosten die Horizontline. Als Hilfe zur Aufsuche kann Venus, die sich ungefähr 10 Grad rechts oberhalb befindet, behilflich sein. Gute Dienste leistet hierbei ein Fernglas.
Die Glanzzeit des Planeten Venus als Morgenstern ist bereits vorüber, ihre Untergänge verspäten sich deutlich. Ende des Monats beträgt ihre Entfernung zur Erde 204 Millionen Kilometer, sie ist somit weiter von uns entfernt als die Sonne.
Die Konjunktion des Mars mit der Sonne ereignete sich bereits Mitte November des Vorjahres, er hält sich aber weiterhin in südlichen Gefilden des Tierkreises auf. Für eine Morgensichtbarkeit reicht dies nicht aus.
Jupiter hat seine Oppositionsperiode beendet, seine Helligkeit verringert sich merkbar. Dennoch bleibt er uns als strahlendes Gestirn der ersten Nachthälfte erhalten. Am 31. des Monats verlässt er um 1:21 Uhr die Abendbühne.
Saturn kann noch bis Monatsende tief am Abendhimmel im Südwesten gesehen werden.
Der vorletzte Planet in unserem Sonnensystem, Uranus, lässt sich weiterhin mit einem Feldstecher oder einem kleineren Fernrohr beobachten. Wie bereits erwähnt, leisten diverse frei zugängliche Astronomieprogramme gute Dienste bei der Aufsuche.
STERNENHIMMEL
Der Wintersternhimmel steht gegen Mitte des Monats in seiner vollen Pracht am nächtlichen Himmel. Zu ihnen gehören unter anderem die Sternbilder Orion, der Stier mit dem rötlichen Riesenstern Aldebaran, der Fuhrmann, die Zwillinge sowie südwestlich des Orion der horizontnahe Große Hund mit dem hellsten von der Erde aus sichtbaren Stern Sirius. Trotz seiner großen Helligkeit beträgt die Entfernung mit ca. 8,61 Lichtjahren mehr als doppelt so viel wie zu dem uns tatsächlich nächsten Stern Proxima Centauri, dessen Entfernung ungefähr 4,24 Lichtjahre beträgt. Proxima Centauri erhebt sich in unseren Breiten nicht über den Horizont und ist zudem nur mit größeren Amateurteleskopen zu beobachten.
Am östlichen Horizont lässt sich bereits der vordere Teil des Löwen erahnen. Etwas oberhalb erkennt man den unscheinbaren Krebs.
Über uns stehen die Sternbilder Fuhrmann, die Zwillinge und der Perseus. Im Fuhrmann lassen sich bereits mit einem Fernglas einige Sternhaufen erkennen.
Hoch am südlichen Sternhimmel steht das imposante Sternbild Orion, das den großen Jäger der griechischen Mythologie darstellt. Unterhalb der drei Gürtelsterne erkennt man unter besseren Bedingungen bereits mit dem bloßen Auge weitere Sterne und ein Nebelfleckchen bei dem es sich um den Orionnebel, einer Entstehungsstätte neuer Sterne, handelt. Auch hier bietet sich ein Blick durch ein Fernglas auf diesen beeindruckenden Nebel an.
Links die Position des Nebels im Sternbild, rechts eine Zeichnung des Orion aus der Uranometria von Johann Bayer aus dem Jahre 1603.
Im Westen nähern sich der Pegasus und die Andromeda weiter den horizontnahen Dunstschichten.
Am nördlichen Himmel steigt weiterhin der Große Bär allmählich über die östlichen Bereiche empor.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 01. Januar um 23 Uhr, den 15. Januar um 22 Uhr und 31. Januar um 21 Uhr.