Sternwarten Technik
Herzstück unserer Sternwarte ist ein Spiegelteleskop der Bauart Schmidt-Cassegrain mit einem Spiegeldurchmesser von 35,6 cm (14″) und einer Brennweite von 3910 mm (Hersteller Celestron, Bezeichnung C14).
Spiegelteleskope haben Abbildungsfehler, die vor allem an den Bildrändern Unschärfe und Verzeichnungen zeigen. Für die Astrofotografie sind sie nur bedingt brauchbar. Mit der Schmidt-Platte werden diese peripheren Abbildungsfehler des Spiegels korrigiert, so dass das Bild bis an den Bildrand scharf und verzeichnungsfrei ist. Das Konstruktionsprinzip wurde zunächst für Astrokameras verwendet, die auch als Schmidt-Kamera bezeichnet werden. Celestron hat dieses System auch für Amateurteleskope angewendet, die sich daher auch zum Fotografieren eignen.
Die Vergrößerung ist abhängig von den verwendeten Okularen. Wir nutzen Okulare mit einer Brennweite 40 mm bis zu 10 mm, die Vergrößerungen von 98 bis 391 ergeben. Für das Auflösungsvermögen eines Teleskops ist vor allem die Öffnung bestimmend, aber auch die Fluktuationen in der Atmosphäre. Astronomen nennen letzteres „Seeing“.
Für Sonnenbeobachtungen wird die Teleskopöffnung mit einem Sonnenfilter abgedeckt. Das reduziert die Intensität, die in das Teleskop fällt, um einen Faktor 100 000 und schützt daher die Mechanik und die Klebungen der Optik, vor allem aber die Augen des Beobachters. Für Sonnenbeobachtungen verwenden wir auch noch ein weiteres speziell für die Beobachtung der Sonne hergestelltes Teleskop. Es hat eine Öffnung von 40 mm und eine Brennweite von 400 mm. Fest eingebaut ist ein H-Alpha-Filter, der nur Licht in einem schmalen Wellenlängenbereich durchlässt. Die Sonne erscheint in rotem Licht und am Sonnenrand sind Materieauswürfe (Protuberanzen) zu sehen.
Weiterhin ist ein Refraktor mit 900 mm vorhanden, der die Beobachtung größerer Himmelsbereiche und offener Sternhaufen wie die Plejaden ermöglicht.
Alle Instrumente sind auf einer Platte montiert und werden von einer speziellen Montierung bewegt, die der Bewegung der Himmelsobjekte rechnergesteuert folgt.
Der Verein verfügt auch über zwei All Sky Kameras. Die erste, eine „All Sky 7“, besteht aus sieben Einzelkameras unter einem Schutzglas aus Acryl und ist Bestandteil des “European All Sky7 Fireball Network”. Das Netzwerk ist rund um die Uhr in Betrieb und die laufenden Bilder vieler AllSky Kameras an verschiedenen Standorten, auch die in Zweibrücken, können unter
https://www.allsky7.net/index.html?&station=AMS59#liveview
abgerufen werden. Sie zeichnen die Leuchtspuren von Meteoren (Sternschnuppen) auf, welche von Meteoroiden (meistens Staubkörnchen und millimeterkleine Gesteins- oder Metallpartikel) erzeugt werden, die mit Geschwindigkeiten bis etwa 70 km/s aus dem Weltall in die Erdatmosphäre eindringen. Größere Partikel (> etwa 10 mm) erzeugen eindrucksvolle Leuchtspuren und werden als Feuerbälle, Feuerkugel oder Boliden bezeichnet.
Die zweite, eine Einzelkamera ZWO ASI 178 MC, wird privat von einem Mitglied des NAWI betrieben und ist unter dem Link
http://allsky.zx8k8qm52e077vq8.myfritz.net//allsky/
zu erreichen.