Der Sternhimmel im Mai 2025
Aufgrund der zunehmenden Tageslänge reduzieren sich die sinnvollen Beobachtungszeiten im Laufe des Monats Mai von anfänglich fünf Stunden auf lediglich zwei Stunden am Monatsende. Dies würde bedeuten, dass der Beginn der Beobachtungen von Galaxien und ähnlichen lichtschwachen Objekten sich von 23:00 Uhr MESZ auf 0:30 Uhr MESZ verschieben würden. Aus diesem Grunde wird die Sternwarte von Anfang Mai bis Ende August nur zu bestimmten Gegebenheiten geöffnet. Diese umfassen beispielsweise die Beobachtung der Sonne und des Mondes an einigen Wochenenden. Die Zeiten werden über eine Laufschrift auf unserer Hauptseite und unserem öffentlichen WhatsApp Kanal bekannt gegeben.
SONNE UND MOND
Im Frühlingsmonat Mai erhöht sich die Tageslänge für Zweibrücken von anfangs 14 Stunden und 46 Minuten weiter auf 16 Stunden und 4 Minuten am Ende des Monats. Die maximale Sonnenhöhe beträgt am 31. Mai schon 62 Grad.
Am 4. Mai gegen 1:00 Uhr zieht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes gut ein Grad nördlich am Mars vorbei. Der Vollmond am 12.5. wird die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten beeinträchtigen.

PLANETEN
Der Mai zeigt sich planetenarm.
Der sonnennächste Planet Merkur steht am 30. Mai in oberer Konjunktion zur Sonne. Er hält sich somit am Taghimmel auf. Obere Konjunktion bedeutet, dass Erde, Sonne und das Objekt, in diesem Fall der Merkur, scheinbar in einer Reihe stehen. Der Begriff obere und untere Konjunktion wird nur für Merkur und Venus verwendet.
Venus baut ihre Stellung als Morgenstern weiter aus. Ihre Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats um rund eine Stunde. Allerdings geht auch die Sonne immer früher auf.
Mars hat seine beste Beobachtungszeit lange hinter sich, er stand Mitte Januar in Opposition zur Sonne.
Jupiter gibt seine Abschiedsvorstellung am Abendhimmel. Gegen Ende des Monats ist er mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen. Mitte Juni wird er von der Sonne eingeholt.
Saturn erscheint allmählich wieder am Morgenhimmel, ist jedoch noch kein lohnendes Objekt für Beobachtungen.
Uranus und Neptun sind weiterhin nicht zu beobachten.
STERNENHIMMEL
Richtung Westen sind die Zwillinge bereits im Untergang begriffen. Der Krebs ist nur in den horizontnahen Dunstschichten zu beobachten, falls überhaupt möglich.
Etwas höher hält sich noch der Löwe auf. Oft wird der Löwe in der griechischen Mythologie mit dem Helden Herkules (Herakles) in Verbindung gebracht. Einer Quelle nach soll es sich um dem Nemäischen Löwen handeln, der Nahe der Stadt Nemea sein Unwesen trieb und die dortigen Bewohner belästigte. Als erste seiner zwölf Aufgaben sollte Herkules den Löwen besiegen. Jedoch, an seinem Fell prallte jede Waffe ab, so musste sich der griechische Held dem Löwen mit bloßen Händen entgegenstellen, um ihn zu bezwingen. Das Fell beschütze Herkules fortan vor seinen Feinden. Zeus versetzte, auf Bitten Heras, den Löwen an den Himmel.
Über uns stehen das Haar der Berenike mit einer Vielzahl an Galaxien, für deren Beobachtung allerdings schon ein mittleres Teleskop erforderlich ist. Etwas weiter östlich ist der Bärenhüter mit seinem hellen Hauptstern, dem Arcturus, aufzufinden. Ein kleiner Trick vereinfacht dessen Aufsuche. Verlängert man die drei Deichselsterne des „Großen Wagens“ in einem Bogen weiter, so trifft man auf einen hellen Stern, den Arcturus. Links oberhalb des Bärenhüter ist das unscheinbare Sternbild der Nördlichen Krone zu erkennen, in dem schon seit dem März 2024 eine Nova erwartet wird. Siehe auch den Beitrag Nova im Sternbild nördliche Krone erwartet. Laut neuesten Beobachtungen soll diese nun bis September 2025 erscheinen. Hier zwei Grafiken zur Orientierung:
Weiter Richtung Osten trifft man auf das unscheinbare Sternbild Herkules mit seinem hellen Kugelsternhaufen M13, der bereits in Fernglas einen prachtvollen Anblick bietet. In obiger Grafik auf der linken Seite.
Knapp über dem südöstlichen Horizont erscheint gegen Monatsmitte bereits das Sommersternbild des Skorpions. Im Nordosten sind die ersten Sommersternbilder beobachtbar.
Tief am nördlichen Nachthimmel erkennt man, vom Großen Bären aus gesehen auf der anderen Seite des Polarsterns das „Himmels-W“, die Kassiopeia.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 1. Mai um 0 Uhr, den 15. Mai um 23 Uhr und 30. Mai um 22 Uhr.