Der Sternhimmel im Mai 2023
Aufgrund der zunehmenden Tageslänge reduzieren sich die sinnvollen Beobachtungszeiten im Laufe des Monats Mai von anfänglich fünf Stunden auf lediglich zwei Stunden am Monatsende. Dies würde bedeuten, dass der Beginn der Beobachtungen von Galaxien und ähnlichen lichtschwachen Objekten sich von 23:00 Uhr MESZ auf 0:30 Uhr MESZ verschieben würden. Aus diesem Grunde wird die Sternwarte von Anfang Mai bis Ende August nur zu bestimmten Gegebenheiten geöffnet. Diese umfassen beispielsweise die Beobachtung des Mondes oder heller Planeten. Die Zeiten werden hier bekannt gegeben.
Siehe hierzu auch den Artikel die Dämmerungsarten
Wir freuen uns darauf Ihnen ab Anfang September wieder die komplette Schönheit unseres Nachthimmels näherbringen zu dürfen.
SONNE UND MOND
Erfolgt der Sonnenuntergang für Zweibrücken am 1. Mai noch um 20:43 Uhr MESZ, verschiebt sich dieser auf 21:03 Uhr MESZ am 15. Mai und weiter auf 21:22 Uhr MESZ am 31. Mai. Der Vollmond am Abend des 5. Mai trübt in den Tagen davor und danach leider den Blick in den Himmel.Am frühen Abend des 23. Mai wandert der Mond mit drei Grad Abstand nördlich an der Venus vorbei, einen Tag später passiert er mit zwei Grad Abstand den Mars. Ein netter Himmelsanblick ergibt sich in diesen Tagen, wenn abends das zunehmende Mondhörnchen, Venus und Mars über dem Westhorizont zu beobachten sind.
PLANETEN
Merkur steht am 29. Mai in größter westlicher Elongation, leider kommt es, trotz den großen Winkelabstandes zur Sonne, nicht zu einer Morgensichtbarkeit.
Venus bleibt weiterhin der Star am Abendhimmel. Zu Monatsanfang geht sie, bedingt durch die Sommerzeit, erst nach Mitternacht um 0:39 Uhr MESZ unter.
Mars wird zu einem Planten der ersten Nachthälfte. Das fünf Bogensekunden große Scheibchen verringert seine Helligkeit weiter von 1,3 mag auf 1,6 mag.
Jupiter erscheint erst im letzten Maidrittel langsam am Morgenhimmel, während Saturn seine Morgensichtbarkeit weiter ausbauen kann.
Der 1781 von Wilhelm Herschel entdeckte Uranus steht am 9.Mai in Konjunktion zur Sonne. Er bleibt, zusammen mit Neptun, nachts unterhalb des Horizontes.
STERNENHIMMEL
Am Nordhimmel nähert sich das „Himmels-W“, die Cassiopeia, dem Horizont. Sie gehört, unter anderem neben dem Großen Bären und Kepheus, zu den sogenannten Zirkumpolar-Sternbildern, die unseren Breiten zu keiner Zeit untergehen. Hoch über uns thront noch der eben genannte Große Bär und der Bärenhüter.
Gegen Westen ist der Orion bereits komplett verschwunden. Weitere Frühlingssternbilder, wie z.B. Zwillinge und Krebs nähern sich im Monatsverlauf allmählich dem Horizont.
Im Süden sind die Jungfrau, das Haar der Berenike, mit Ihrer Vielzahl an Messier Objekten und der Bärenhüter mit der Nördlichen Krone zu sehen. Haar der Berenike ist das einzige der 88 Sternbilder, das nach einer historischen Person, der damaligen Pharaonin Berenike II, benannt ist.
Richtung Osten sind bereits der unscheinbare Herkules mit seinem hellen Kugelsternhaufen M13 und die Leier mit ihrem markanten Stern Vega aufgegangen. Das Sternbild Schwan findet sich knapp über dem Horizont. Der Adler kann seine Schwingen noch nicht komplett über den Horizont erheben. Ebenso kämpft der Skorpion noch mit den Dunstschichten.