Der Sternhimmel im Juli 2024
SONNE UND MOND
Am 20. des Vormonats erreichte die Sonne mittags ihren höchsten Stand am Himmel und ist nun wieder im Sinken begriffen. Die Tageslänge in Zweibrücken verringert sich im Laufe des Monats von 16 Stunden 17 Minuten auf 15 Stunden 17 Minuten. Ab dem 5. Juli erreichen wir wieder den Punkt, an dem es bei uns wieder dunkel genug für astronomische Beobachtungen wird. Wenn auch erst um 1:20 Uhr für ganze 15 Minuten. In diesen paar Minuten erreicht die Sonne bereits einen Stand von mehr als 18 Grad unter dem Horizont, was für Amateurastronomen als Nacht angesehen wird. Ebenfalls am Morgen des 5. Juli um 5:00 Uhr steht die Erde an ihrem sonnenfernsten Punkt. Der Abstand beträgt zu diesem Zeitpunkt 152.100.000 Kilometer.
Am 21. des Monats erschwert der Vollmond die Beobachtung lichtschwächerer Objekte. In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli besucht unser Erdbegleiter scheinbar den Planeten Saturn. Um 1:00 Uhr beträgt der Winkelabstand knapp 2 Grad, also fast vier Vollmonddurchmesser.
PLANETEN
Der ersten Planeten erscheinen wieder am Nachthimmel.
Merkur erreicht am 22.07. mit knapp 27 Grad seinen fast größtmöglichen östlichen Winkelabstand zur Sonne. Der große Winkelabstand liegt darin begründet, dass er sich fünf Tage später mit fast 70 Millionen Kilometer Abstand an seinem sonnenfernsten Punkt befindet. Leider reicht dies nicht für eine Abendsichtbarkeit aus, da er sich zu weit südlich der scheinbaren Bahn der Sonne um die Erde (Ekliptik) befindet.
Venus stand am 04.06.2023 in oberer Konjunktion zur Sonne. Noch reicht der Winkel zur Sonne von fast 15 Grad nicht für eine Abendsichtbarkeit aus. Im August besteht die Möglichkeit diese tief am Abendhimmel aufzufinden.
Mars baut seine Morgensichtbarkeit erheblich aus und erreicht die nördlichen Bereiche des Tierkreises. Am ersten des Monats überschreitet er die Horizontlinie in Zweibrücken um 2:23 Uhr und verfrüht seine Aufgänge weiter auf 1:21 Uhr am Monatsende.
Jupiter lässt sich am Morgenhimmel beobachten. Am letzten des Monats geht er um 1:47 Uhr auf. Seine Glanzzeit mit der Opposition erreicht er aber erst Anfang Dezember.
Der Saturn entwickelt sich zum Planeten der ganzen Nacht. Mitte des Monats geht er um 23:39 Uhr auf. Aufmerksamen Beobachtern wird nicht entgangen sein, dass man zunehmend auf die Kante des Rings blickt. Der Beobachtungswinkel beträgt im Juli nur 2 Grad. Er erhöht sich zwar im Laufe des Jahres wieder ein wenig, aber nur, um sich bis Ende März 2025 auf 0 Grad zu verringern. Wir blicken zu dem Zeitpunkt auf die Ringkante, die uns dann unsichtbar erscheint. Seine Oppositionsstellung erreicht der nach dem römischen Gott des Reichtums und der Ernte benannte Planet Anfang September. Rechts die Stellung der Saturnmonde für den Juli. (Zum Vergrößern klicken.)
Ab der Monatsmitte wird der Planet Uranus zum Beobachtungsobjekt der zweiten Nachthälfte.
Neptun beginnt zwar seine Oppositionsschleife, stellt aber am Morgenhimmel noch eine Herausforderung dar. Zur Beobachtung beider Planeten, Uranus und Neptun, wird ein Fernrohr benötigt, sie sind niemals mit dem bloßen Auge zu sehen.
Der ehemals neunte Planet und jetzt den Kleinplaneten zugehörige Pluto befindet sich am 23.07. in Opposition zur Sonne. Er ist allerdings nur in größeren Fernrohren, wie beispielsweise auf denen von Sternwarten, zu beobachten.
STERNENHIMMEL
Tief im Osten streckt bereits das geflügelte Pferd der Antike, der Pegasus, seinen Kopf über die horizontnahen Dunstschichten.
Knapp über dem Südhorizont halten sich noch der Skorpion und der Schütze auf. Erst in den Regionen des Mittelmeers stehen sie deutlich höher am Nachthimmel.
Etwas weiter nach Westen gerückt, lassen sich noch das unscheinbare Sternbild Nördliche Krone und der Bootes beobachten. Wie bereits hier erwähnt, rechnen Fachleute mit einem Erscheinen einer Nova bis September 2024.
Das Sommerdreieck mit Wega, Atair und Deneb nähert sich von Osten her dem Zenit.
Hoch über uns stehen noch der Herkules und der unscheinbare Drache.
Der Große Bär sinkt bereits am nördlichen Nachthimmel Richtung Westen ab. Gegenüber dem Polarstern, vom Großen Bären aus gesehen, schwingt sich langsam das „Himmels-W“, die Kassiopeia in die nördlichen Regionen empor.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 1. Juli um 0 Uhr, den 15. Juli um 23 Uhr und 30. Juli um 22 Uhr.