Der Sternhimmel im Februar 2024
Der Februar des Jahres 2024 ist ein Schaltjahr mit 29 anstatt der üblichen 28 Tagen. Eingeführt wurde das Schaltjahr von Julius Caesar im Jahre 45 v. Chr., da sich die Jahreszeiten zu dem Zeitpunkt bereits um drei Monate verschoben hatten. Um diesen Missstand zu beheben, wurde der julianische Kalender eingeführt, der drei Gemeinjahre mit 365 Tagen und ein Schaltjahr mit 366 Tagen umfasste. Der zusätzliche Tag wurde im Februar angehängt.
Über die Jahrhunderte hinweg stellte sich jedoch heraus, dass diese Regelung nicht exakt genug war, die zur römischen Zeit angenommene Jahreslänge von 365,25 Tagen stimmte nicht. Bis ins 16. Jahrhundert betrug die Differenz schon 10 Tage. Daraufhin nahm sich Papst Gregor XIII des Problems an, ließ die Jahreslänge durch seine Astronomen neu berechnen und diese kamen auf eine Länge von 365,2425 Tagen. Er führte daraufhin 1582 eine Kalenderreform durch, den heute fast weltweit gültigen gregorianischen Kalender.
Ein Schaltjahr findet seitdem alle vier Jahre statt, allerdings nicht bei Jahren die sich durch 100 teilen lassen, dafür aber bei Jahren die durch 400 teilbar sind. Ebenso entfielen im Oktober des Jahres 1582 zehn Tage. Auf den 4. Oktober 1582 folgte der 15. Oktober 1582.
Heute wissen wir, dass auch die Jahreslänge von 365,2425 Tagen nicht genügend präzise ist. 365,2422 Tage lautet der korrekte Wert bis zur vierten Stelle hinter dem Komma. In der Praxis spielt dieses jedoch keine große Rolle, erst nach 3236 Jahren beträgt die Differenz zum Sonnenjahr einen Tag.
Für das damalige Herzogtum Zweibrücken wurde der gregorianische Kalender erst im Jahre 1700, unter Auslassung von 11 Tagen (19.-29. Februar 1700), fest eingeführt. Die praktische Anwendung in Zweibrücken fand aber bereits seit dem Mai im Jahre 1682 statt (Quelle: Westpfälzische Geschichtsblätter Februar 1900, Nr. 2, Seite 7 und 8).
SONNE UND MOND
Die Tageslänge nimmt im Februar weiter rasant zu. Steht die Sonne in Zweibrücken am 1.2. noch 9h 30min über dem Horizont, sind es am 29.2. schon 11h 5min. Ebenso nimmt die Mittagshöhe von anfangs 23,6 Grad auf 33,1 Grad am Ende des Monats zu.
Am 15. des Monats wandert der zunehmende Mond an Jupiter vorbei. Die größte Annäherung mit 3,2 Grad nördlich des Planeten bleibt uns leider verborgen, sie ereignet sich morgens um 9:00 Uhr. Um Mitternacht beträgt der Winkelabstand 5,5 Grad.
Der Vollmond zum Ende des Monats erschwert den Blick auf lichtschwächere Objekte.
PLANETEN
Merkur steht am 28.2. in oberer Konjunktion mit der Sonne und ist somit nicht zu beobachten. Am gleichen Tag steht Saturn ebenfalls in Konjunktion (von der Erde aus auf der anderen Seite der Sonne). Die Planeten sind am Nachmittag des 28.2. nur 12 Bogenminuten voneinander entfernt, was bei einem Winkelabstand zur Sonne von nur 1,4 Grad nicht beobachtbar ist.
In den Aufnahmen des Satelliten SOHO wird man die Begegnung von Merkur und Saturn aber verfolgen können (https://soho.nascom.nasa.gov/data/realtime/c3/512/).
Die Sichtbarkeitsbedingungen der Venus als Morgenstern werden weiterhin ungünstiger, der Rückzug vom Morgenhimmel kündigt sich bereits an. Am 29.2. überschreitet sie in Zweibrücken die Horizontlinie um 6:24 Uhr, die morgendliche Dämmerung beginnt bereits um 6:42 Uhr
Die Strahlen der immer früher aufgehenden Sonne verhindern weiterhin die Morgensichtbarkeit des Mars. Er ist im Februar nicht zu beobachten.
Jupiter hat seine Oppositionsperiode beendet und beschleunigt weiterhin seine scheinbare Bewegung Richtung Sonne. Er bleibt uns aber weiterhin als strahlendes Objekt der ersten Nachthälfte erhalten. Die Untergänge verlagern sich auf die Zeit vor Mitternacht. Am 29.2. geht er um 23:47 Uhr unter.
Saturn ist in der Abenddämmerung nicht mehr auffindbar. Ersteht Ende des Monats in Konjunktion zur Sonne, die Begegnung mit Merkur am 28.2. ist aber mit Hilfe eines Sonnensatelliten zu sehen (Siehe auch Eintrag zu Merkur).
Uranus hat ebenfalls seine Oppositionsperiode beendet. Er ist mit kleineren optischen Geräten bei Einbruch der Dunkelheit in ca. 57 Grad Höhe am Südhimmel zu sehen.
STERNENHIMMEL
Die funkelnden Sterne des Winterhimmels haben sich nach Sonnenuntergang bereits Richtung Westen verschoben, stehen aber noch markant am Nachthimmel.
Hoch über uns finden sich die Zwillinge und das unscheinbare Sternbild des Krebses mit seinem offenen Sternhaufen, der Praesepe (lat. für Die Krippe). Fernab störender Lichter ist dieser bereits als schwaches Nebelfleckchen zu erkennen. Unter Zuhilfenahme eines Feldstechers lässt sich seine wahre Schönheit erahnen. In der griechischen Mythologie spielt der Krebs eher eine Nebenrolle. Einer Version nach soll er der vielköpfigen Hydra bei ihrer Auseinandersetzung mit Herkules beigestanden haben. Beide wurden aber letztendlich von dem antiken Helden bezwungen. Der Krebs wurde daraufhin von Hera, Gattin des Zeus, die nicht gut auf Herkules zu sprechen war, an den Himmel versetzt.
Im Osten machen bereits die Frühlingssternbilder auf sich aufmerksam. Der Löwe mit seinem Hauptstern Regulus hat sich schon komplett über den Horizont erhoben.
Weiterhin tief im Süden ist noch der helle Stern Sirius im Großen Hund zu sehen. Bedingt durch seine geringe Horizonthöhe kann man bei ihm häufig ein Funkeln mit Farbänderungen und Tanzen beobachten, welches durch Brechung des Lichtes auf dem flacheren und somit längeren Weg durch die Erdatmosphäre hervorgerufen wird.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 1. Februar um 23 Uhr, den 15. Februar um 22 Uhr und 29. Februar um 21 Uhr.