Der Sternhimmel im November 2023
Die weiter abnehmende Tageslänge erlaubt es uns, beginnend mit November bis Ende Februar, die Sternwarte bei geeignetem Wetter freitags bereits ab 19 Uhr zu öffnen. Als Besonderheiten in diesem Monat ereignen sich eine Venusbedeckung und die Opposition des Jupiter.
SONNE UND MOND
In den Vormittagsstunden des 9.11. bedeckt der abnehmende Mond die Venus. Das Ereignis lässt sich bereits mit einem Fernglas beobachten. Der Eintritt an der beleuchteten Seite erfolgt in Zweibrücken um 10:55 Uhr, der Austritt auf der unbeleuchteten Seite findet um 12:03 Uhr statt. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass Fernrohr oder Fernglas nicht versehentlich auf die rund 45 Grad entfernte Sonne gerichtet werden!
Durch die Zeitumstellung am letzten Sonntag des Vormonats verfrühen sich die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge. Am Monatsbeginn erhebt sich unser Zentralgestirn um 7:15 Uhr über den Horizont, am Monatsende um 7:59 Uhr. Die Untergänge verschieben sich von 17:13 Uhr auf 16:39 Uhr. Der Vollmond trübt zu Beginn und Ende des Monats den Blick auf lichtschwächere Himmelsobjekte.
PLANETEN
Merkur ist trotz eines großen Winkelabstandes von 21 Grad zur Sonne Ende November nicht am Abendhimmel zu sichten. Dies liegt an seiner extrem südlichen Position im Tierkreis.
Venus bestimmt weiterhin den Morgenhimmel. Zwar verspäten sich ihre Aufgänge um rund eine Stunde, dies wird allerdings durch die immer später aufgehende Sonne zum Teil wieder wett gemacht. Die Bedeckung der Venus durch den Mond in den Vormittagsstunden des 9.11. wurde bereits oben erwähnt.
Der rote Planet Mars befindet sich am 18.11. in Konjunktion mit der Sonne, also aus unserer Sicht hinter der Sonne. Er ist weiterhin nicht zu beobachten.
Am 3.11. befindet sich Jupiter in Opposition zur Sonne. Sonne, Erde und Jupiter bilden dabei grob eine Linie. Der Abstand zur Erde betragt an diesen Tag ca. 3,98275 Astronomische Einheiten, was ungefähr 585.810.368 Millionen Kilometer entspricht. Er ist als strahlendes Himmelsobjekt die ganze Nacht über zu beobachten. Der Tanz der vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto um den Planeten ist bereits innerhalb von wenigen Stunden mit einem Fernglas zu beobachten. Der innerste Mond Io benötigt für eine komplette Umkreisung 1 Tag und 18,5 Stunden, während der äußere Mond Kallisto bereits knapp 18 Tage benötigt. Es empfiehlt sich ein Stativ oder eine feste Unterlage zum Aufstützen. Bereits in kleineren Fernrohren sind die markanten Wolkenstreifen zu erkennen. Grafiken jeweils zum Vergrößeren anklicken.
Die Helligkeit und der scheinbare Durchmesser des Saturn am Himmel nehmen weiter ab, er verlagert seine Untergänge auf die Zeit vor Mitternacht und wird somit zu einem nicht besonders interessanten Objekt.
Uranus und Neptun sind bereits in kleinen Fernrohren sichtbar. Als Hilfe zur Aufsuche leisten freie Astronomieprogramme gute Dienste.
STERNENHIMMEL
Am östlichen Horizont lassen sich bereits die Zwillinge knapp über dem Horizont erkennen. Ebenso, gegen Monatsmitte, der Himmelsjäger Orion der den Plejaden folgt, die sich östlich des Zenits befinden. Die Entfernung zu dem offenen Sternhaufen beträgt etwa 444 Lichtjahre. Einer der vielen griechischen Sagen nach galten die Plejaden als die sieben Töchter des Titanen Atlas, der das Himmelsgewölbe trägt und der Pleione, Tochter des Okeanos. Von der Schönheit der sieben Schwestern berührt, näherte Orion sich ihnen, doch die Plejaden erschraken und flüchteten. Seit diesem Zeitpunkt eilt Orion ihnen am Himmel nach und kann sie doch nie erreichen. Das Siebengestirn ist bereits mit bloßem Auge erkennbar und bietet im Fernglas einen hübschen Anblick.
Über uns befinden sich noch die bereits im Vormonat erwähnten Sternbilder Perseus, Andromeda uns Pegasus.
Ein wenig Richtung Süden findet sich das Tierkreissternbild Fische. In diesem Sternbild befindet sich der Frühlingspunkt, an dem sich die Sonne an der Tagundnachtgleiche Ende März aufhält.
Im Westen finden sich noch die letzten Anzeichen der Sommersternbilder.
Der Große Bär hält sich weiterhin in tieferstehenden Bereichen des nördlichen Himmels auf.
Die folgende Grafik zeigt die Himmelsansicht am 15. November um 22 Uhr.