Der Sternhimmel im Oktober 2023
Nach der Tagundnachtgleiche am 23.09. überwiegt wieder die Länge der Nächte. Die Sternwarte öffnet bei geeignetem Wetter bereits ab 20 Uhr. Wie jedes Jahr werden am letzten Sonntag im Monat, in diesem Oktober der 29.10., die Uhren um 3 Uhr morgens wieder um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt. In Deutschland wurde diese Umstellung 1978 beschlossen, jedoch erst am 30. April 1980 eingeführt. Im Rahmen der Vereinheitlichung der Regelungen in der EU wurde diese im Jahre 1996 um einen Monat verlängert und dauert seither bis zum letzten Oktoberwochenende.
SONNE UND MOND
Am ersten des Monats erhebt sich die Sonne in Zweibrücken um 7:27 Uhr MESZ über den Horizont und ändert sich, unter Berücksichtigung der Zeitumstellung, weiter auf 7:13 Uhr MEZ Ende des Monats. Dementsprechend verfrühen sich die Untergänge von 19:13 Uhr MESZ auf 17:15 Uhr MEZ In den Abendstunden des 30.10. ergibt sich ein hübscher Anblick, wenn der Mond sich am östlichen Abendhimmel zu dem mit bereits bloßem Auge sichtbaren offenen Sternhaufen der Plejaden gesellt.
Der Vollmond vom 29.9. stört noch in den ersten Tagen den Blick in den Himmel. Dafür werden wir am 28.10. mit einer partiellen Mondfinsternis entschädigt. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt um 21:35 Uhr, das Maximum mit lediglich knapp 13 Prozent des scheinbaren Durchmessers des Mondes im Kernschatten wird um 22:14 Uhr erreicht. Der Austritt aus dem Kernschatten erfolgt um 22:53 Uhr. Trotz des geringen Bedeckungsgrades bietet sich ein netter Himmelsanblick, zu dem sich auch noch der Planet Jupiter in gut 6° Entfernung am östlichen Nachthimmel gesellt.
Einen klaren Nachthimmel vorausgesetzt, öffnet die Sternwarte am Samstag den 28.10. ab 20 Uhr. Wetterunabhängig wird um 18 Uhr ein Vortrag angeboten. Näheres hierzu unter dem Punkt Veranstaltungen.
PLANETEN
In den ersten Tagen ist Merkur noch am östlichen Morgenhimmel zu beobachten.
Venus hat sich zu einem unübersehbaren Objekt am östlichen Morgenhimmel entwickelt. Sie überschreitet am 15.10. die Horizontlinie um 3:37 Uhr.
Mars ist den Rest Jahres nicht zu beobachten. Er näher sich der Konjunktion mit der Sonne, steht also aus Erdsicht nahe bei ihr.
Jupiter am Abendhimmel ist das Pendant zu Venus am Morgenhimmel. Am 3.11. befindet er sich in Opposition zur Sonne. Am 15.10. überschreitet er bereits um 19:22 Uhr den Horizont. Der Mond steht am 2.10. um 2 Uhr ca. 2,7° nördlich des Planeten.
Saturn zieht sich langsam aus der zweiten Nachthälfte zurück. Noch ist der schwächer werdende Ringplanet am Abendhimmel gut zu beobachten, er befindet sich nach Einbruch der Dunkelheit in südlicheren Himmelsgefilden.
Für die Beobachtung der äußeren Gasplaneten Uranus und Neptun sind bereits kleine Fernrohre erforderlich.
STERNENHIMMEL
Der stete Wechsel der Sternbilder geht in seine nächste Runde. Am östlichen Himmel machen sich bereits die Sternbilder Stier und der Fuhrmann bemerkbar.
Hoch über uns ist das klassische Herbstviereck, der geflügelte Pegasus, zu sehen. Am oberen Ende des Pegasus schließt sich Richtung Osten direkt die Andromeda an, eines der von Ptolemäus beschrieben 48 klassischen Sternbilder. In Ihr befindet sich auch unsere Nachbargalaxie, der Andromedanebel oder M31, die bereits mit einem Feldstecher gut zu erkennen ist.
Weiter Richtung Westen verabschiedet sich das Sommerdreieck von der abendlichen Bühne.
Tief im Norden hält sich der Große Bär auf, der mit seinen unteren Sternen schon im Horizontdunst versinkt. Gegenüber, auf der anderen Seite des Polarsterns, befindet sich das „Himmels-W“, das Sternbild Kassiopeia. Etwas weiter westlich findet sich das Sternbild Kepheus. Östlich der Kassiopeia erblickt man das Sternbild des Perseus. Der griechischen Mythologie nach sind Kassiopeia und Kepheus, der damalige König von Äthiopien, die Eltern der Andromeda, die von Perseus vor einem Seeungeheuer gerettet wurde. Die Gestalten der Mythologie wurden am Himmel verewigt. Auch das Seeungeheuer fand als das Sternbild Walfisch seinen Platz am Himmel.
Die folgende Grafik zeigt die Himmelsansicht am 15. Oktober um 23 Uhr.