Der Sternhimmel im Juli 2023
Der sommerliche Sternhimmel hat Einzug gehalten. Nach Einbruch der Dunkelheit dominiert das sogenannte Sommerdreieck, bestehend aus den hellen Sternen Vega in der Leier, Deneb im Schwan und dem etwas tiefer stehenden Stern Atair (auch Altair genannt) im Adler. In klaren Nächten, abseits des störenden Streulichts der Stadt, zeigt sich schon das Band der Milchstraße. Es verläuft von Norden östlich über das Himmel-W der Cassiopeia, über den Schwan und weiter durch das Sternbild Adler. Allerdings stört der Vollmond in den Tagen vor und nach dem 3. Juli den schönen Anblick. Um den 12./ 13. August wird es sich lohnen, anlässlich der Perseiden, ausgestattet mit Liege, Isomatte oder Decke, mit bloßem Augen oder einem Feldstecher „am Himmel spazieren zu gehen“, die Milchstraße zu bewundern oder nach Sternschnuppen Ausschau zu halten.
SONNE UND MOND
Nach der Sommersonnwende am 21. Juni werden die Nächte wieder länger. Geht die Sonne am ersten des Monats um 21:43 MESZ unter, erfolgt der Sonnenuntergang am Ende des Monats um 21:23 MESZ. Frühaufsteher können am 7. Juli gegen 4 Uhr den Besuch des Mondes bei dem römischen Gott des Ackerbaus, dem Saturn, beobachten. Am 12. Juli gegen 2 Uhr stattet er dem Planten Jupiter einen Besuch ab.
PLANETEN
Der nach dem Götterboten Mercurius benannte Merkur versteckt sich Anfang des Monats hinter unserem Muttergestirn, der Sonne. Der Abstand von 26 Grad am Monatsende reicht nicht für eine Abendsichtbarkeit aus.
Venus erstrahlt am 7. Juli am westlichen Abendhimmel in ihrem größten Glanz. Dadurch wurde sie schon öfter für ein UFO gehalten und aufgeregte Anfragen an Astronomievereine oder Medien gestellt. Im Laufe des Monats verfrühen sich ihre Untergänge erheblich. Ab dem 25. wird man vergeblich nach der Liebesgöttin Ausschau halten. Sie erscheint erst wieder Ende August am Morgenhimmel.
Mars, der Kriegsgott der alten Römer, gibt seine Abendvorstellung.
Jupiter wird zu einem Planeten der zweiten Nachthälfte, ist aber noch nicht interessant genug.
Saturn wird Ende des Monats fast zu einem Wandelstern der ganzen Nacht. Die Opposition Ende August lässt sich schon erahnen.
Uranus entwickelt sich zu einem Planeten der zweiten Nachthälfte.
Neptun verfrüht weiterhin seine Aufgänge, eine sinnvolle Beobachtung ist allerdings weiterhin nicht möglich.
STERNENHIMMEL
Als Ersatz für den planetenarmen Abendhimmel Ende Juli bis Mitte August zeigt sich nun der Sommersternhimmel in seiner Pracht.
Am Westhimmel ist noch Bootes, der Bärenhüter, mit dem hellen Stern Arktur zu beobachten.
Beginnend am Nordhimmel schlängelt sich das Sternbild Drache, den Polarstern mit dem kleinen Wagen umrundend, über den westlichen Himmel gehend, nach Süden. Der Kopf des Drachens befindet sich direkt über dem Sternbild Herkules. Eine der Legenden besagt, dass der Drache Ladon von Herkules bezwungen und daraufhin von der Göttin Hera als Sternbild an den Himmel versetzt wurde.
Im Osten streckt der Pegasus seinen Kopf über die horizontnahen Dunstschichten. Nordöstlich des Adlers befindet sich das kleine Sternbild des Delphins, der durch seine Nähe zum Himmelsäquator von dem gesamten bewohnten Teil der Erde gesehen werden kann.
Der Südhimmel zeigt uns weiterhin den markanten Skorpion sowie den Schützen. Beide Sternbilder stehen in Deutschland nur knapp über dem Horizont. Darüber befinden sich die unscheinbaren Sternbilder des Schlangenträgers und die Schlange.
Über uns finden sich die auffälligen Sternbilder Schwan und Leier, sowie das lichtschwache Sternbild Herkules.