Mars in Opposition zur Sonne
Am 8. Dezember 2022 erreicht Mars im Sternbild Stier seine Opposition zu Sonne. Er steht dann der Sonne am Himmel genau gegenüber und kommt der Erde besonders nahe. Rund 81,5 Millionen Kilometer trennen uns von ihm. Mit einer Helligkeit von -1.9 mag reicht er zwar nicht an Jupiter heran, aber er ist immer noch heller als jeder Stern. Am Jahresende hat er sich bereits auf 94,6 Millionen Kilometer von uns entfernt, seine Helligkeit ist auf -1.3 mag zurückgegangen, was ihn immerhin noch ähnlich hell erscheinen lässt wie Sirius, den hellsten Fixstern am Abendhimmel, und der Winkeldurchmesser des Marsscheibchens ist von 17 auf 14,8 Bogensekunden zurückgegangen.
Die Sonne im Dezember
Die Sonne erreicht am 21. Dezember den südlichsten und für uns tiefsten Punkt ihrer Bahn. Es ist Winteranfang.
Im Laufe des Monats Dezember variiert die Mittagshöhe der Sonne um gerade mal 2 Grad. Am tiefsten steht die Sonne natürlich am 21. Dezember mit 17°21′. Dann steigt sie langsam wieder an und erreicht am Jahresende 17°42′. Am 21. Dezember ist auch der kürzeste Tag. Acht Stunden steht die Sonne über dem Horizont.
Mondphasen
Die Zeit um den Vollmond ist für astronomische Beobachtungen ungünstig. Der Dezembervollmond steht auch sehr hoch und überstrahlt den gesamten Himmel mit seinem Licht. Nur die hellsten Sterne und die Planeten sind noch zu sehen . Da er nach Vollmond täglich immer später aufgeht, werden sich die Beobachtungsbedingungen in den frühen Abendstunden von Tag zu Tag verbessern.
Sterne und Planeten
Die Karte zeigt den Sternenhimmel vom 15. Dezember um 21 Uhr. Dies entspricht dem Himmel am 1. Dezember um 22 Uhr und am 31. Dezember um 20 Uhr.
Was von den Sommersternbildern noch zu sehen ist, steht tief über dem westlichen Horizont. Es sind vor allem der Schwan und die Leier. Auch Pegasus, wichtigster Teil des Herbstquadrates, ist schon weit in den Westen gerückt. Der Walfisch hat es jetzt auch schon auf die westliche Himmelshälfte geschafft. Wir finden ihn im Südwesten.
Der Osthimmel ist von den Wintersternbildern übernommen. Stier und Fuhrmann sind nicht mehr zu übersehen. Zum Stier gehörten auch die Plejaden, das Siebengestirn, ein offener Sternhaufen. Die Zwillinge haben am Osthimmel schon deutlich an Höhe gewonnen. Der Himmelsjäger Orion, steht noch tief im Südosten. Er ist wohl das prächtigste Sternbild des Winters und sollte wohl jedem bekannt sein. Der Orionnebel unterhalb seiner Gürtelsterne, ein Gasnebel, kann selbst im Fernglas schon gesehen werden.
Auch an Planeten hat der Himmel einiges zu bieten. Saturn steht schon sehr tief am Himmel. aber mit fortschreitender Dämmerung ist er ab 18 Uhr noch deutlich zu sehen. Neptun, ein Fernrohrobjekt, kann noch in den ersten Abendstunden im Teleskop aufgefunden werden. und der alles überstrahlende Jupiter bis in den späten Abend hinein zu sehen. Im letzten Monatsdrittel werden sich die Bedingungen für ihn ab 23 Uhr deutlich verschlechtern. Uranus steht vor seinem Meridiandurchgang und bietet beste Beobachtungsbedingungen. Im Teleskop sehen wir ein kleines Scheibchen. Mit bloßem Auge ist er nur schwer auszumachen. Unser Nachbarplanet Mars steht hoch am Himmel. Er ist zwar nicht ganz so leuchtstark wie Jupiter, übertritt aber alle anderen Sterne an Helligkeit. Am 8. Dezember erreicht er seine diesjährige Oppositionsstellung zur Sonne und ist damit der Erde recht nahe.
Auch im Dezember können wir viele Meteore am Himmel sehen. Die meisten dürften den Geminiden angehören, die ihr Maximum am 14. Dezember haben. Ihren Ausgangspunkt haben sie im Sternbild Zwillinge (Gemini). Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres. Man kann über 100 Sternschnuppen in einer Stunde feststellen. Damit übertreffen sie die Perseiden im August deutlich. Aber wer geht schon gerne zu einer Sternschnuppenparty im Dezember?
Die Sternkarte wurde erstellt mit dem Programm Stargazer’s Almanac for Windows von André Wulff.