Der Sternhimmel im Mai 2024
Aufgrund der zunehmenden Tageslänge reduzieren sich die sinnvollen Beobachtungszeiten im Laufe des Monats Mai von anfänglich fünf Stunden auf lediglich zwei Stunden am Monatsende. Dies würde bedeuten, dass der Beginn der Beobachtungen von Galaxien und ähnlichen lichtschwachen Objekten sich von 23:00 Uhr MESZ auf 0:30 Uhr MESZ verschieben würden. Aus diesem Grunde wird die Sternwarte von Anfang Mai bis Ende August nur zu bestimmten Gegebenheiten geöffnet. Diese umfassen beispielsweise die Beobachtung der Sonne und des Mondes an einigen Wochenenden. Die Zeiten werden über eine Laufschrift auf unserer Hauptseite bekannt gegeben.
SONNE UND MOND
Im Frühlingsmonat Mai erhöht sich die Tageslänge für Zweibrücken von anfangs 14 Stunden und 46 Minuten weiter auf 16 Stunden und 4 Minuten am Ende des Monats. Die maximale Sonnenhöhe beträgt am 31. Mai schon stolze 62 Grad.
Der Vollmond am 23.5. wird die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten beeinträchtigen.
Am 5. Mai gegen 5:00 Uhr zieht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes knapp ein Grad nördlich am Mars vorbei. Zur Beobachtung wird allerdings schon ein kleines Fernrohr benötigt. Die Marsbedeckung bleibt uns verborgen, sie findet nur in einem Streifen von Madagaskar, Indonesien, Südost Asien bis nach Japan statt.
PLANETEN
Der Mai zeigt sich, wie auch schon der April, planetenarm.
Merkur erreicht zwar am 9. des Monats mit 29,3 Grad seinen größten westlichen Winkelabstand von der Sonne, für eine Morgensichtbarkeit reicht dies jedoch nicht aus, da die Ekliptik am Morgenhimmel sehr flach steht.
Venus nähert sich ihrer oberen Konjunktionsstellung mit der Sonne. Obere Konjunktion bedeutet, dass Erde, Sonne und das Objekt, in diesem Fall die Venus, in einer Reihe stehen. Der Begriff obere und untere Konjunktion wird nur für Merkur und Venus verwendet.
Mars zeigt sich im letzten Maidrittel tief am Morgenhimmel. Aufgrund seiner Entfernung und der damit verbunden optischen Größe bleibt er als Objekt für Fernrohrbeobachter noch uninteressant.
Am 18. des Monats steht Jupiter, von der Erde aus gesehen, gegenüber der Sonne (Konjunktion). Er bleibt somit unbeobachtbar.
Saturn verhält sich weiterhin zögerlich, am ersten des Monats überschreitet er in Zweibrücken um 4:31 Uhr den Horizont, am letzten des Monats geht er um 2:38 Uhr auf.
Uranus und Neptun sind weiterhin nicht zu beobachten.
STERNENHIMMEL
Richtung Westen sind die Zwillinge bereits im Untergang begriffen. Der Krebs hängt bereits in den horizontnahen Dunstschichten fest. Etwas höher hält sich noch der Löwe auf.
Oft wird der Löwe in der griechischen Mythologie mit dem Helden Herkules (Herakles) in Verbindung gebracht. Einer Quelle nach soll es sich um dem Nemäischen Löwen handeln, der Nahe der Stadt Nemea sein Unwesen trieb und die dortigen Bewohner belästigte. Als erste seiner zwölf Aufgaben sollte Herkules den Löwen besiegen. Jedoch, an seinem Fell prallte jede Waffe ab, so musste sich der griechische Held dem Löwen mit bloßen Händen entgegenstellen, um ihn zu bezwingen. Das Fell beschütze Herkules fortan vor seinen Feinden. Zeus versetzte, auf Bitten Heras, den Löwen an den Himmel.
Über uns stehen das Haar der Berenike mit einer Vielzahl an Galaxien, für deren Beobachtung allerdings schon ein mittleres Teleskop erforderlich ist. Etwas weiter östlich ist der Bärenhüter mit seinem hellen Hauptstern, dem Arcturus, aufzufinden. Ein kleiner Trick vereinfacht dessen Aufsuche. Verlängert man die drei Deichselsterne des „Großen Wagens“ in einem Bogen weiter, so trifft man auf einen hellen Stern, den Arcturus.
Hier eine Grafik zur Orientierung:
Weiter Richtung Osten trifft man auf das unscheinbare Sternbild Herkules mit seinem hellen Kugelsternhaufen M13, der bereits in Fernglas einen prachtvollen Anblick bietet. In obiger Grafik auf der linken Seite.
Knapp über dem südöstlichen Horizont erscheint gegen Monatsmitte bereits das Sommersternbild des Skorpions. Im Nordostenbetreten bereits die Sommersternbilder die Himmelsbühne.
Tief am nördlichen Nachthimmel erkennt man, vom Großen Bären aus gesehen auf der anderen Seite des Polarsterns, das „Himmels-W“, die Kassiopeia.
Anmerkung: Östlich des Bärenhüters findet sich die Nördliche Krone, in der bis September eine freiäugig beobachtbare Nova erscheinen soll. Ein Beitrag dazu findet sich hier. Eine Nova ist, kurz erklärt, eine periodische Erscheinung, bei der Masse von einem Roten Riesenstern auf seinen Begleiter, einem Weißen Zwerg, strömt. Bei Erreichen einer kritischen Masse startet eine erneute kurzlebige Kernfusion (thermonukleare Explosion), die die Masse in den Weltraum abstößt. Dieser Prozess dauert einige Tage an.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 1. Mai um 0 Uhr, den 15. Mai um 23 Uhr und 30. Mai um 22 Uhr.