Der Sternhimmel im Oktober 2024
Tag der Astronomie am 19. Oktober, Komet am Abendhimmel, Ringplanet Saturn.
Erstmalig fand der Tag der Astronomie am 23.08.2003 anlässlich der besonders nahen Mars-Opposition statt. Bis zu Beginn der Corona Epidemie in 2020 fand dieser im März/April statt. Ab 2022 wurde er aufgrund der besseren Sichtbarkeit der Planeten in den Herbst gelegt.
Als Besonderheit in diesem Jahr wird ein heller Komet am Abendhimmel erwartet. Sollte sich dieser weiterhin so entwickeln, wird er auch mit dem bloßen Auge zu erkennen sein. Allerdings sind Vorhersagen der Helligkeit von Kometen schwierig und wurden daher von David H. Levy, ein bekannter Amateurastronom, mit dem Spruch „Kometen sind wie Katzen: sie haben Schwänze und machen was sie wollen“ („Comets are like cats: they have tails and do precisely what they want“) bedacht. Bedingt durch die lockere Zusammensetzung der Kometen – sie werden auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet – zerbrechen sie oft bei zu starker Annäherung an die Sonne. Dies war bei dem Kometen ISON C/2012 S1 der Fall. Hier eine Zeitrafferaufnahme des Kometen vor und nach seiner größten Annäherung an die Sonne. Die einzelnen Bruchstücke des Kometen nach seiner größten Annäherung sind gut zu erkennen.
Weiterhin ist der Ringplanet Saturn gut am Abendhimmel zu beobachten. Die Besonderheit ist die geringe Ringöffnung von lediglich vier Grad. Im März 2025 werden wir für einige Wochen auf die Kante der Ringe blicken. Sie sind dann unsichtbar.
Ab diesem Monat öffnen wir Freitagabend unsere Sternwarte ab 20 Uhr, einen klaren Nachthimmel vorausgesetzt. Am Freitag 18.10. und am Samstag 19.10., dem Tag der Astronomie, werden wir ab 20 Uhr öffnen, ebenfalls einen klaren Himmel vorausgesetzt. Weiterhin werden am Mittwoch den 16.10. und 23.10. zwei Vorträge im Audimax der Hochschule Zweibrücken angeboten. Näheres siehe Punkt Veranstaltungen.
Sonne und Mond
Am letzten Sonntag im Monat, in diesem Jahr der 29.10., werden die Uhren um 3 Uhr morgens wieder um eine Stunde auf 2 Uhr, die reguläre Mitteleuropäische Zeit, zurückgestellt.
Der Vollmond wird um die Tage des 17.10. die Beobachtung lichtschwächerer Objekte beeinträchtigen.
Planeten
Der innerste Planet Merkur hält sich in Sonnennähe auf, er ist somit für uns in diesem Monat nicht zu beobachten.
Venus als Abendstern ist noch nicht besonders auffällig. Nach Sonnenuntergang ist sie tief im Südwesten zu beobachten. Am Abend des 5.10. zieht die schmale zunehmende Mondsichel ungefähr drei Grad südlich an ihr vorbei. Ein klare Horizontsicht ist allerdings unabdingbar.
Mars verlagert seine Aufgänge auf die Zeit vor Mitternacht. Noch ist er aber recht unscheinbar.
Jupiter wird zum Planeten der gesamten Nacht. Am ersten des Monats überschreitet er in Zweibrücken um 22:05 MESZ den Horizont, am letzten des Monats bereits um 19:04 MEZ. Somit wird er zum dominierenden Gestirn am Nachthimmel. Die vier hellen galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto sind bereits mit einem Feldstecher zu beobachten. Hierzu empfiehlt sich ein Stativ oder zumindest eine stabile Unterlage zum Aufstützen. Freihändig wird man sie nicht erkennen können. Eine Grafik zur Position der Monde findet sich auf der rechten Seite. Anfang Dezember wird er in Opposition zur Sonne stehen.
Saturn stand am Anfang des Vormonats in Opposition zur Sonne und bietet in der ersten Nachthälfte noch eine gute Beobachtungmöglichkeit. Nach Einbruch der Dunkelheit findet man ihn am Anfang des Monats hoch im Osten, gegen Ende des Monats Richtung Süden. Wie bereits erwähnt, beträgt die Ringöffnung lediglich 4 Grad, also weit entfernt von den maximal 27 Grad.
Uranus und Neptun, beide ausschließlich Objekte für Fernrohre, sind die ganze Nacht über zu beobachten. Zuviel sollte man allerdings bei einem Blick durch ein Teleskop nicht erwarten, beide haben einen scheinbaren Durchmesser von nur wenigen Bogensekunden.
Sternenhimmel
Der sommerliche Sternhimmel hat sich fast vollständig zurückgezogen. Hoch im Osten ist bereits das Herbstviereck, das geflügelte Pferd Pegasus, zu erkennen. Seine Ursprünge als Mischwesen sind vermutlich orientalischer Herkunft. Er wurde häufig in der kretischen und kleinasiatischen Kunst und sogar noch bis in das dritte Jahrhundert nach Christus auf römischen Münzrückseiten dargestellt. Etwas weiter östlich findet sich ein bereits im Feldstecher beindruckendes Objekt, unsere Nachbargalaxie der Andromedanebel mit der Bezeichnung M32.
Die folgende Grafik zeigt die Himmelsansicht am 15. Oktober um 23 Uhr.