Der Sternhimmel im April 2024
Durch die später einsetzende Dämmerung öffnet die Sternwarte Freitagabend Im April eine Stunde später um 21:00 Uhr, einen wolkenlosen Nachthimmel vorausgesetzt.
Bedingt durch die unregelmäßige Aktivitätsverteilung wird das diesjährige Maximum der Lyriden am Morgen des 23.04. mit maximal ca. 20 Meteoren pro Stunde durch den fast vollen Mond nur schwer zu beobachten sein. Chinesischen Aufzeichnungen aus dem Jahr 687 v. Chr. nach fielen damals „Sterne wie Regen“ vom Himmel. 1982 wurden bis zu 90 Meteore pro Stunde verzeichnet. Die Herkunft der April Lyriden ist dem Kometen C/1861 G1 (Thatcher) zuzuschreiben, der am 4. April 1861 von dem britischen Amateurastronomen A. E. Thatcher entdeckt wurde. Seine Umlaufdauer beträgt 416 Jahre.
SONNE UND MOND
Am ersten des Monats geht das Zentralgestirn in Zweibrücken um 7:04 Uhr auf und um 20:05 Uhr unter. Die Tageslänge beträgt 13 Stunden 1 Minute und erhöht sich weiter auf 14 Stunden 43 Minuten am Ende des Monats. Der Vollmond am 24.04. wird den Blick auf lichtschwächere Objekte und somit auch den Lyriden (siehe oben) beeinträchtigen.
Am 10.04. um 21:00 Uhr ergibt sich ein interessanter Himmelsanblick, wenn die noch junge Mondsichel dem großen Gasplaneten Jupiter knapp über dem Westhorizont scheinbar einen Besuch abstattet. Der Mond befindet sich zu der oben angegeben Zeit ca. 3,3 Grad nordwestlich des Planeten.
PLANETEN
Fast alle Wandelsterne ziehen sich im Laufe des Monats vom Nachthimmel zurück. Ersatz steht aber bereits in der Nähe der Startlöcher.
Merkur hat sich an den Taghimmel zurückgezogen und ist daher nicht mehr zu beobachten.
Die in den letzten Monaten als Morgenstern sichtbare Venus hat sich ebenfalls an den Taghimmel zurückgezogen. Unser Schwesterplanet ist erst wieder im August am Abendhimmel zu beobachten.
Mars erscheint, wie in der Übersicht für März beschrieben, erst im letzten Maidrittel wieder am Morgenhimmel.
Jupiter nähert sich weiterhin scheinbar der Sonne. Für Fernrohrbeobachter ist er, aufgrund seines scheinbar immer geringer werdenden Durchmessers und weiter zunehmenden Entfernung zur Erde, nicht mehr von großem Interesse. Zur Zeit der Opposition im November 2023 betrug seine Entfernung 3,98 astronomische Einheiten (595 Milliarden km) mit 49,5 Bogensekunden Durchmesser. Am 15.04.2024 beträgt die Distanz 5,90 AE (883 Milliarden km) mit nur noch 33,4 Bogensekunden Durchmesser. Für das freie Auge ist er ab Ende April nicht mehr sichtbar.
Saturn kann sich gegen Monatsende, spät am Morgenhimmel, ganz allmählich gegen die Sonne durchsetzen.
Uranus und Neptun bewegen sich am Tageshimmel und sind daher für uns unsichtbar.
STERNENHIMMEL
Die Frühlingssternbilder stehen nun hoch am Himmel. Einzig im Westen sind noch die Reste der Wintersternbilder zu erkennen. Über uns erkennt man das Frühlingsdreieck, welches aus den hellen Sternen Arktur im Bärenhüter, Spica in der Jungfrau und Regulus im Löwen besteht.
Tief im Süden finden sich die unscheinbaren Sternbilder Becher und Rabe sowie, südlich und gegen Westen gehend, das Sternbild der Wasserschlange. In der griechischen Mythologie schickte einst Apollon, Sohn des Zeus, einen Raben mit einem Becher aus, damit dieser Wasser aus einer Quelle für eine Opfergabe an seinen Vater hole. Unterwegs wurde der Rabe von einem Feigenbaum, dessen Früchte allerdings noch nicht reif waren, abgelenkt. Der schwarze Vogel wartete bis die Früchte essbar waren, verspeiste diese und erfüllte erst dann seine Aufgabe. Als Ausrede für seine Verspätung griff sich der Rabenvogel eine Wasserschlange und behauptete, diese hätte ihm den Zutritt zur Quelle verwehrt. Apollon durchschaute die Lüge und versetzte den Raben, den Becher und die Wasserschlange als Warnung an den Himmel.
Im Osten macht sich bereits ein anderer griechischer Held, das Sommersternbild des Herkules, bemerkbar. Hoch am nördlichen Nachthimmel hält sich noch das markante Sternbild des Großen Bären auf.
Die folgende Himmelsansicht ist gültig für den 1. April um 0 Uhr, den 15. April um 23 Uhr und 30. April um 22 Uhr.