Der Sternhimmel im Juni 2023

Die Nächte in der Zeit um den 21. Juni, in denen die Sonne nur für kurze Zeit untergeht, also noch mindestens Dämmerung herrscht oder es sogar noch taghell ist, werden Die Weißen Nächte genannt. Diese Erscheinung ist in Deutschland nur in den nördlichsten Teilen zwischen Flensburg und Sylt zu beobachten. Bei uns in Zweibrücken sinkt die Sonne in dieser Zeit nur bis knapp 18 Grad unter den Horizont, was immerhin noch dazu ausreicht, dass es astronomisch nicht mehr komplett dunkel wird. Bereits 1848 hielt der Begriff literarisch Einzug in den Roman Weiße Nächte von Fjodor Dostojewski, wenn auch in einem etwas anderem Zusammenhang.

SONNE UND MOND

Die Sommersonnwende, also der längste Tag dieses Jahres, ist am 21. Juni. Die Sonne geht um 5:21 Uhr MESZ auf und um 21:43 Uhr MESZ wieder unter. Die Tageslänge beträgt somit stolze 16 Stunden und 22 Minuten.
Der Vollmond am 4. Juni wandert in der Nacht zuvor an Antares, der Aufgrund seiner rötlichen Farbe gerne mit Mars verwechselt wird, vorbei. Der Name Antares stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Gegen-Mars“. Am 14. Juni passiert der abnehmende Mond am Morgenhimmel den Planeten Jupiter. Am 21. Juni ergibt sich erneut ein hübscher Himmelsanblick, wenn der zunehmende Mond am Abendhimmel an Venus und Mars vorbeizieht.

PLANETEN

Merkur lässt sich im Juni nicht am Nachthimmel blicken.

Venus beherrscht weiterhin den Abendhimmel. Am 4. Juni erreicht sie mit 45° 24‘ ihren größten Winkelabstand zur Sonne und zeigt sich mit knapp 24“ Durchmesser halb beleuchtet.

Mars kann nur noch am Abendhimmel gesehen werden.

Der nach dem römischen Hauptgott Jupiter benannte Planet kann seine Morgensichtbarkeit ausbauen. Geht der -2,2 mag helle Wandelstern am 1. des Monats um 3:57 Uhr MESZ auf, verfrühen sich die Aufgänge weiter auf 2:12 Uhr MESZ am Monatsende.

Saturn verfrüht seine Aufgänge im Laufe des Monats weiter auf 0:16 Uhr MESZ. Am 30. Juni, er wird zu einem Objekt der zweiten Nachthälfte. Bis zur Opposition Ende August dauert es noch.

Uranus versteckt sich weiterhin am Taghimmel, er bleibt unsichtbar.

Neptun verfrüht zwar seine Aufgänge, bleibt aber uninteressant.

STERNENHIMMEL

Das Himmelszelt hat seine Umstellung auf die Sommersternbilder noch nicht komplett vollzogen.
Am Westhimmel sind noch die Sternbilder Löwe und Jungfrau zu sehen. Auch der Große Bär findet sich in westlichen Gefilden.
Tiefer am Nordhimmel finden sich das „Himmels-W“, die Cassiopeia und Kepheus. Zu erahnen sind Perseus und der Fuhrmann knapp am Horizont.
Im Osten ist das sogenannte Sommerdreieck bereits aufgegangen. Dieses besteht aus den hellen Sternen Vega in der Leier mit dem schönen planetarischen Ringnebel M57, Deneb im Schwan und dem noch etwas horizontnahen Atair im Adler.
Der Südhimmel zeigt uns bereits den markanten Skorpion mit dem bereits erwähnten, 600 Lichtjahre entfernten, Stern Antares, einem roten Riesen mit ca. vier astronomischen Einheiten (eine AE entspricht dem Erdbahnradius) Durchmesser. Die Sonne mit der Erdumlaufbahn hätten bequem Platz in ihm.
Über uns finden sich die Sternbilder Bootes, die Nördliche Krone und der unscheinbare Herkules.