Der Sternhimmel im April 2023

Seit der Tag- und Nachtgleiche am 26. März werden die Nächte wieder kürzer als die Tage, somit nähern wir uns wieder der schönen Sommerzeit, aber leider auch dem „astronomischen Sommerloch“. Die Öffnungszeiten der Sternwarte Freitagabend verschieben sich deshalb im April auf 21 Uhr MESZ, wolkenloser Nachthimmel natürlich vorausgesetzt.

Merkur am Abendhimmel, Venus und Mond durchlaufen das Goldene Tor

SONNE UND MOND

Der Sonnenuntergang für Zweibrücken erfolgt am 1. April um 20:02 MESZ, am 15. April um 20:23 und am 30. April um 20:45. Astronomisch interessant wird es gut eine Stunde nach Sonnenuntergang. Der Vollmond am Morgen des 6. April trübt in den Tagen davor und danach leider den Blick in den Himmel. An Abend des 22. April bewegt sich die schmale, zunehmende Mondsichel durch das sogenannte Goldene Tor der Ekliptik (der scheinbaren Bahn der Sonne um die Erde), welches zwischen den Hyaden (dem Himmels-V) und den Plejaden hindurchläuft.

PLANETEN

Merkur bietet zwischen dem 3. und 13. April die einzige Chance des Jahres auf Abendsichtbarkeit. Er befindet sich in der Dämmerung knapp über dem Westhorizont, einige Grad Richtung Norden. Einer Legende nach hat der große Astronom Nikolaus Kopernikus (1473-1543) auf dem Sterbebett geklagt, Merkur nie gesehen zu haben.
Die Venus entwickelt sich, nach dem Stelldichein mit Jupiter Anfang März, weiter als strahlenden Objekt am Abendhimmel. Schon zu Dämmerungsbeginn lohnt es sich über dem Westhorizont nach ihr Ausschau zu halten. In den Nächten 12. und 13. April bewegt sie sich durch das Goldene Tor der Ekliptik.
Die Glanzzeit des Mars, der sich durch das Sternbild Zwillinge bewegt, ist vorbei.
Nicht zu beobachten sind Jupiter, Saturn und Neptun. Sie sind bei Dämmerungsbeginn bereits untergegangen. Auch Uranus kann nicht gut beobachtet werden, da er sich der Konjunktionsstellung im Mai nähert.

STERNENHIMMEL

Am Nordhimmel schwingt sich der Große Bär bis zum Zenit. Durch den großen Horizontabstand eine gute Möglichkeit Messier 101 zu beobachten, visuell eine schwierige Galaxie, welche dunklen Himmel und gute Atmosphäre voraussetzt. Cassiopeia und Kepheus sinken im NW hinab. Der unscheinbare Drache umschlingt der kleinen Bären mit dem Polarstern und richtet seinen Kopf in Richtung Leier welche am NO-Himmel auftaucht.

Im Westen nähern sich die Sternbilder Fuhrmann, Zwillinge und Stier allmählich dem Horizont, der Orion ist bereits im Untergang begriffen.
Hoch über uns und gegen Süden befinden sich die Sternbilder Löwe und der Bärenhüter, sowie der markante Asterismus des großen Wagens.
Im Osten erscheinen langsam die Sommersternbilder Herkules und die Leier mit dem markanten Stern Vega. Der Schwan erhebt sich nur langsam aus den Dunstschichten.