Der Sternhimmel im September 2023
Die Nächte sind nun ausreichend lang. Ab sofort bietet die Sternwarte wieder Freitagabend, einen wolkenlosen Nachthimmel vorausgesetzt, ab 21 Uhr öffentliche Beobachtungsabende an. Eine Laufschrift auf der Hauptseite informiert ab spätestens Freitagmittag über den aktuellen Stand.
SONNE UND MOND
Wir nähern uns wieder der Tagundnachtgleiche. Die Sonne erreicht ihren Herbstpunkt in diesem Jahr am 23. um 8:50 Uhr. Tag- und Nachtlänge sind zu diesem Zeitpunkt identisch.
Geht die Sonne am 1. noch um 6:42 Uhr über Zweibrücken auf, verlagert sich dieser auf 7:25 Uhr am letzten Tag des Monats. Entsprechend verfrüht sich der Sonnenuntergang von 20:17 Uhr auf 19:15 Uhr.
Der Vollmond stört noch in den ersten Tagen des Monats und dann erst wieder um den 29. den Blick in den Himmel.
Jupiter befindet am 4. des Monats in der Nähe des nicht mehr ganz vollen Mondes. Der Abstand beträgt um 23 Uhr 3,1 Grad. Am 27. um 3 Uhr morgens beträgt der Abstand zwischen Saturn und dem Erdbegleiter 2,7 Grad.
PLANETEN
Nach der Monatsmitte bietet Merkur die zweite Morgensichtbarkeit in diesem Jahr. Ab dem 19. ist der schwierig zu beobachtende Planet ab ungefähr 5:40 Uhr über dem Osthimmel zu sehen. Am 22. zeigt sich das kleine Scheibchen zur Hälfte beleuchtet.
Der etwas kleinere Schwesterplanet der Erde, die Venus, hat im Vormonat vom Abend- auf die Morgenseite gewechselt und entfernt sich jetzt rasch von der Sonne. Am 3. erstrahlt sie in ihrer größten Helligkeit.
Mars ist den Rest Jahres nicht zu beobachten, er befindet sich am Taghimmel.
Jupiter beginnt am 4. seine Oppositionsperiode, was sich auch an seiner zunehmenden Helligkeit bemerkbar macht. Mitte des Monats überschreitet er bereits um 21:30 Uhr die Horizontlinie.
Der Herr der Ringe, der Saturn, stand Ende des Vormonats in Opposition zur Sonne. Aufgrund seiner Stellung im Wassermann erreicht er keine große Horizonthöhe. Auch die Ringneigung beträgt bei der diesjährigen Opposition nur 9 Grad, was ihn trotzdem zu einem beeindruckenden Objekt macht. Der nächste Blick auf die Kante des Ringes ergibt sich im März 2025.
Am 27. August betrug die Entfernung von der Erde 8,76 Astronomische Einheiten, was 1310 Millionen Kilometern entspricht. Bereits in kleineren Teleskopen ist die Abplattung des Planeten von 1:9 gut zu erkennen. Dies rührt von der hohen Rotationsgeschwindigkeit her.
Die siderische Rotationsperiode, also die Drehung um exakt 360 Grad, beträgt zwischen 10h 32min und 10h 47min. Die erste Umdrehungszeit wurde Anfang der 1980er-Jahre von den Voyager Sonden gemessen, zweite 2004 von der Cassini Sonde und stellt die Wissenschaft in Bezug auf die Ursache noch vor ein Rätsel. Es besteht die Vermutung, dass dieses Phänomen durch die sich ändernden Strömungsverhältnisse der Atmosphärenschichten verursacht wird.
Der Aufgang erfolgt Anfang des Monats um 20:01 Uhr und verfrüht sich weiter auf 18:03 Uhr am Monatsende.
STERNENHIMMEL
Das Sommerdreieck hat sich schon merklich Richtung Westen verschoben. Am Osthimmel macht sich bereits das Herbstviereck, bestehend aus vier hellen Sternen des Pegasus, bemerkbar.
Ein Objekt für Feldstecher ist der prachtvolle Kugelsternhaufen M13 im lichtschwachen Herkules, der diesen Monat abends noch am westlichen Himmel zu sehen ist. Dieser befindet sich zwischen den Sternbildern Schwan und dem horizontnahen Bärenhüter oder auch Bootes.
Die folgende Grafik zeigt die Himmelsansicht am 15. September um 23 Uhr.