Lange Nacht der Planeten

Objekt der Woche_2022-44

Eine lange Nacht der Planeten

Dieses Mal sind es gleich fünf Objekte, denn zur Zeit sind alle fünf äußeren Planeten am Nachthimmel zu sehen.


Den Beginn macht, bei Einbruch der Dämmerung,  der Saturn.
Der schöne Ringplanet geht aber bald im Sternbild Steinbock im Südwesten unter.

Er ist der zweitgrößte Planet unseres Sonnensytems

Obwohl auch die anderen Gasplaneten Ringsysteme besitzen, ist seines am auffälligsten und von der Erde aus mit Teleskop gut sichtbar. Es besteht überwiegend aus Wassereis- und Gesteinsbrocken

Dieses Ringsystem ist erstaunlich, da es bei einem Durchmesser von etwa einer Million Kilometern nur etwa 10 bis 100 Meter (!) dick ist.

Durch Sonden hat man mehr als 100.000 einzelne Ringe entdeckt, welche unterschiedliche Zusammensetzungen und Farbtönen aufweisen.

Alle knapp 15 Jahre werden die Ringe praktisch unsichtbar, da Saturn sich in der sog „Kantenstellung“ befindet. Das nächste Mal 2024

Und mit einer weitern Besonderheit kann Saturn aufwarten, seine mittlere Dichte ist die geringste aller Planeten und geringer als die von flüssigem Wasser, nur 0,687 g/cm³. 

 

Deutlich höher und viel heller leuchtet Jupiter im Gebiet der Sternbilder Fische, Walfisch und Wassermann, welcher der bevorzugte Beobachtungsobjekt der ersten Nachthäfte ist. Man wird die 4 großen Gallileischen Mande sehen und sollten die Seeing-Bedingungen gut sein, wird man die Wolkenbänder erkennen können

Etwas westlich von Jupiter steht der Neptun, und ist auch ein Objekt der ersten Nachthälfte. Der äußerste Planet ist auch dadurch der lichtschwächste und im großen Teleskop nur als winziges Scheibchen zusehen.


Hoch am südöstlichen Himmel im Sternbild Stier leuchtet rötlich der Mars , der einzige Gesteinsplanet der 5 äußeren Planeten. Er ist fast die ganze Nacht über zu sehen und macht bezüglich der Helligkeit dem Jupiter fast Konkurrenz. Sein scheinbarer Durchmesser steigt auf etwas mehr als 17 Bogensekunden und erreicht bald seine Oppositionstellung


Zwischen Jupiter und Mars findet man den Uranus. In Opposition könnte man ihn, mit einer Magnitude von 5,6 unter günstigsten Bedingungen, mit bloßem Auge sehen. Ihn kann man die ganze Nacht beobachten. Im großen Teleskop ist er als sehr kleines Scheibchen zu sehen.

Wir hoffen, dass am kommenden Freitag (4.11.) klarer Himmel sein wird.